Pressestimmen

 
 
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FUTURE IS NOW

Tageswoche, 01.09.2017, Dominique Spirgi

„Uns hat das Prinzip überzeugt theatrale Formen und Muster auf andere Medien zu übertragen, ohne aber die erzählerische Ebene zu verlassen“, sagt Tobias Brenk, Programmdramaturg an der Kaserne Basel und Mitglied der Programmgruppe der Treibstoff-Theatertage. [...] „Wir suchen nach einer neuen Art es Erzählens“, sagt Sarah Buser.

SRF, 07.09.2017, Mirja Gabathuler

Zoes Stimme führt mich durch Basel. Der Klang aus den Kopfhörern und das Bild auf dem Display legt sich dabei wie ein Filter über das, was sich in der Realität abspielt. Manchmal treffe ich unterwegs auch auf Schauspieler aus Fleisch und Blut. [...]

Spannend an «Future is Now» ist, wie Ideen und ihre Umsetzung ineinandergreifen. Dass diese Vorstellung eine reizvolle und eine unheimliche Seite hat, wird im Stück körperlich erfahrbar. Technologie wird zur unterhaltsamen Spielerei, wie in einem Game möchte man weiterkommen. Manchmal wird es aber auch unbehaglich.

Ich bin Zuschauerin – und zugleich Teil des Spiels. Mit Kopfhörern und Smartphone ziehe ich viele Blicke auf mich. Als ich beides am Ende des Abends ablege, beschleicht mich das Gefühl, soeben die Hauptrolle gespielt zu haben.

https://www.srf.ch/kultur/buehne/kopfhoerer-auf-smartphone-an-das-spiel-kann-beginnen

Basellandschaftliche Zeitung, September 2017, Naomi Gregoris

Bin ich echt? Ist das da echt? Was macht der Cyberspace mit mir? Was mache ich mit ihm? Wer sich so grosser Fragen annimmt, riskiert Überforderung – umso mehr, wenn man eine solch komplizierte Form der Erzählung wählt. [...] „Huere unheimlich“ ruft ein Jugendlicher, nachdem man ihm auf der Suche nach Tom [sic!] und Emma aus Versehen das Handy ins Gesicht gestreckt hat. Zum ersten Mal in 30 Minuten schaut man auf und um sich: Ah stimmt, Realität.

BAZ, 06.09.2017, Stephan Reuter

Eine Stimme namens Zoë zuckert mein Ohr mit dem Versprechen, ich könne Leute in der Stadt mit meinem mobilen Kameraauge anvisieren und deren Zukunft beeinflussen. Okay, Gott spielen macht immer Spass. Auf geht’s. [...] Zoe fordert mich auf, mein Spiegelbild in einem Schaufenster zu betrachten. Zurück starrt ein digitaler Obdachloser, dem die Lust auf Geschichten aus kleinen Kästen vorerst vergangen ist.

 
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How to save  a Phoney from becoming a Fraud

Basellandschaftliche Zeitung, 5.12.2016, Anja Wernicke

"Bin ich wirklich ein Tänzer oder tue ich nur so?" Diese Frage quälte Nedd schon lang und führte ihn psychisch an "sehr dunkle Orte", wie er es selbst ausdrückt. Dabei ist Jeremy Nedds Karriere mit vielen Lorbeeren geschmückt. Zuletzt gewann er das Atelier-Mondial-Stipendium, dank dem er im nächsten Jahr drei Monate in Südafrika verbringen kann. [...]

[Mit dem Stück möchte] Er letztlich auch eine lustvolle Gegenüberstellung des triumphierenden und des zweifelnden Tänzers auf die Bühne bringen, seine Brüche und zahlreichen Schichten unter der funkelnden Oberfläche.

www.tanznetz.de, 9.12.2016,  Anja Arend

So verkörpern Nedd und Chadwick nicht nur das Hochstapler-Phänomen, sondern auch gleich noch dessen Zerfall. Die enorme Anstrengung, die Leere und Traurigkeit, die hinter der fröhlichen Maske stecken, brechen sich langsam Bahn. Diese Vielschichtigkeit im körperlichen Ausdruck, gepaart mit technischer Perfektion, lässt tänzerisch keine Wünsche offen. „He’s the greatest dancer“ ertönt noch immer, kurz unterbrochen von Stille und atmosphärischer Livemusik, und wird in seiner ewigen Wiederholung zur Persiflage. Doch nicht ganz, denn diese beiden Tänzer sind fantastisch!

Badische Zeitung, 9.12.2016, Annette Mahro

Sein erstes eigenes abendfüllendes Stück nimmt die Thematik des Rollentauschs in den Fokus, zu dem auch das ständig gut geölte Funktionieren gehört. Unter dem etwas sperrigen Titel "How to Save a Phoney from Becoming a Fraud" (Wie man den Schwindler davor rettet, ein Betrüger zu sein) bringt der 1985 in Brooklyn, New York, geborene Tänzer und Choreograf diese Gratwanderung auf die Bühne. [...] Kann der Schauspieler noch improvisieren, wo ihm die Worte fehlen, ist absolute Perfektion für den Tänzer mitunter sogar lebenswichtig. Durch die letzte Roxy-Produktion des Jahres blitzt zudem auch noch der viel gehörte Satz: "The show must go on". Alles, nur nicht stehen bleiben. Der Abschied ist wie der Einstieg: ein scheinbar persönliches Lächeln. Von Betrug keine Spur, aber von harter Arbeit.